den tysta början till slütet
Performance von Schmitt&Schulz
Als angebliche Rekonstruktion einer schwedischen Erfolgsproduktion bringen Schmitt&Schulz mit til början till slütet (der leise Anfang vom Ende) eine unheilvoll anmutende surreale Szenerie auf die Bühne. In beklemmender und beharrlicher Langsamkeit und Konzentration auf den Moment schaffen sie einen imaginären Raum, in dem die Zeit zu kriechen scheint.
Gemeinsam mit dem Performance-Künstler Dr. Treznok entwickeln die beiden Performer und Regisseure aus bizarren Gesten, mit symbolreichen Gegenständen und athmosphärischen Klangkollagen immer neue Konstellationen verschiedener, teils skurriler Gestalten.
Die durch die verstörende wie faszinierende Bildsprache in David Lynchs Kurzfilmreihe Rabbits (2002) inspirierte und angeblich rekonstruierte mysteriöse Szenerie erfährt eine ironische Steigerung, wenn die drei Performer in der sich anschließenden selbstgemachten Weiterentwicklung noch surrealere Szenen ergänzen.
Ihre 40-minütige Performance entwickelten Schmitt&Schulz 2015 im Rahmen der Themenwoche höherschnellerweiter am performance art depot Mainz.
Mit dieser Arbeit formulieren sie auch ein Statement zum zunehmenden Erfolgsdruck in der Produktion und Wahrnehmung von Kunst. Mit einem Augenzwinkern reflektieren Schmitt&Schulz den Anspruch, mit jeder neuen Produktion noch innovativer, noch spektakulärer, möglichst international zu sein und nehmen den Hype um Berühmtheit als vermeintliches Gütesiegel auf die Schippe.